PM03 2023
Mit der Weltpremiere von „Uppercut“ feiert das Festival eine besondere Closing Night Gala. Der Film von Torsten Ruether ist das amerikanische Remake seines eigenen deutschen Indiedramas „Leberhaken“, der vor zwei Jahren das Internationale Filmfest Oldenburg eröffnete. In den Hauptrollen nun: Ving Rhames und Luise Großmann. Weitere Highlights wurden benannt.
Das 30. Internationale Filmfest Oldenburg präsentiert Closing Night Gala und weitere Highlights
Nach seiner Weltpremiere 2021 in Oldenburg weckte der Film das Interesse von internationalen Produzenten, Torsten Ruether gewann eine illustre Gruppe an Co-Produzenten für ein amerikanisches Remake, unter ihnen der dreifache Oscar Gewinner Jim Rygiel. Für die Hauptrolle gewann er Ving Rhames, der dem Film mit einem seiner kraftvollsten und bewegendsten Leinwandauftritte bereichert - ein ehemaligen Boxer, dessen zerbrochene Träume ihn als desillusionierten Coach ein heruntergekommenes Boxstudio führen lassen. Doch in einer spätsommerlichen Nacht wird ein Klopfen an seiner Tür seine Seele wiedererwecken.
Uppercut, Deutschland 2023, Torsten Ruether (Weltpremiere)
Weitere Highlights:
The Wait, Spanien 2023, F. Javier Gutierrez (Weltpremiere)
Nach dem großen Erfolg seines Erstlingsfilms „Before the Fall“ folgte Javier Gutiérrez dem Ruf Hollywoods und drehte den dritten Teil der Horrorsaga „The Ring“, der mit 83 Mio Dollar an den Kinokassen reüssierte. Trotzdem verbuchte man den Film als Desaster, Gutiérrez kehrte enttäuscht von der Gefräßigkeit der Traumfabrik zurück nach Spanien und drehte seine ganz persönliche Abrechnung mit Hollywood. „The Wait“ ist ein Film wie eine Urgewalt, ein hartes Familiendrama, Cinemascope-Bilder zum Niederknien schön und eine Story, die ganz langsam in einem Alptraum landet, aus dem es kein Erwachen gibt. Europa hat eines seiner größten Talente zurück.
Beautiful Friend, USA 2023, Truman Kewley (Weltpremiere)
William Wyler hat 1965 mit „The Collector“ einen Film gemacht, der sich auf eine Hauptfigur eingelassen hat, die dem Zuschauer keinerlei Identifikationspotential bot. Terence Stamp spielte diesen Mann der eine Frau entführt, weil er meint die zu lieben, so intensiv, dass der Film drei Oscarnominierungen einheimste, obwohl er sich gegen alle Regeln des Hollywoodkinos stellte. Mehr als 50 Jahre später hat Truman Kewley aus dieser Konstellation einen zutiefst beunruhigenden Schocker gedreht, der seine brütende Bedrohung aus einer an den jungen Gaspar Noe gemahnenden Inszenierung bezieht. Found Footage Style, gepaart mit einem unter die Haut gehenden Ich-Erzähler Monolog verbinden sich zu einem aufsehenerregenden, mutigen Debüt.
Passenger C, USA 2023, Cassian Elwes (Internationale Premiere)
Die wahre Geschichte von Cassian Elwes, dem erfolgreichen Filmproduzenten und Hollywood Agenten, der auf einem Nachtflug von New York nach LA in einen Zwischenfall mit einem aggressiven Passagier gerät. Die Begegnung mit diesem Mann verändert sein Leben, er definiert seinen inneren Kompass neu. Als Produzent hat er einige der großen Independent Filme der vergangenen Jahre ermöglicht, „Dallas Buyers Club“ war ein weltweiter Hit und hat Oscars gewonnen und, jetzt schafft Cassian Elwes mit seinem Regiedebüt einen spannenden Spagat – einerseits ein emotionales Drama mit intensiven Momenten und tollen Darstellern, anderseits ein aufregender und sehr persönlicher Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik. Als Co-Produzentin beweist Veronica Ferres sehr viel Einfühlungsvermögen für starkes Independentkino.
Whenever I’m Alone With You, Frankreich 2023, Guillaume Campanacci/Vedrana Egon (Weltpremiere)
Von Guillaume Campanacci & Vedrana Egon kommt eine romantische Komödie, inspiriert von der französischen Nouvelle Vague. Die Hauptdarsteller spielen sich selbst, ergänzt durch Guillaumes gesamte Familie, einschließlich seiner 96-jährigen Großmutter. Im zauberhaften Südfrankreich trifft der suizidale Guillaume auf Vedrana, eine Ballerina aus Sarajevo. Die Mission: Sein Herz neu zu entfachen. Doch seine Ex-Verlobte taucht auf, schwanger mit seinem Kind. Jean-Luc Godard trifft auf Cinéma Vérité und Magischen Realismus - ein kühnes, fesselndes Kinoerlebnis.
Little Girl Blue, Frankreich 2023, Mona Achache (Internationale Premiere)
Am 1. März 2016 beging Carole Achache Suizid, hinterließ jedoch keinen Abschiedsbrief, sondern 25 Kisten gefüllt mit tausenden Fotos, Briefen und Aufnahmen. Diese entdeckt ihre Tochter Mona Achache - vergrabene Geheimnisse, die ihren Tod noch rätselhafter erscheinen lassen. Mona agiert in diesem persönlichen Dokudrama als sie selbst vor der Kamera und engagiert Marion Cotillard, die in die Rolle ihrer Mutter schlüpft. Durch die Kraft des Films und die Schönheit der Verkörperung lässt sie ihre Mutter wiederauferstehen, um ihren Weg nachzuvollziehen und herauszufinden, wer sie wirklich war. In ihrer bisher außergewöhnlichsten Leistung sagt die Oscar-prämierte Schauspielerin: "Es gibt nichts, was geschehen könnte, das mich davon abhalten würde, Teil dieses Films zu sein."
Robot Dreams, Spanien/Frankreich 2023, Pablo Berger (Deutschlandpremiere)
Basierend auf der Graphic Novel der amerikanischen Autorin Sara Varon, erzählt „Robot Dreams“ von Dog und Robot im New York der 80er Jahre. Eine Geschichte über Freundschaft, ihre Bedeutung und ihre Zerbrechlichkeit. Ein Liebesbrief an den Big Apple. Dog lebt in Manhattan und hat es satt, allein zu sein. Eines Tages beschließt er, sich einen Roboter zu bauen, einen Begleiter. Ihre Freundschaft blüht auf, bis sie im Rhythmus des New York der 80er Jahre unzertrennlich werden. Eines Sommerabends muss Dog voller Trauer Robot in Coney Island am Strand zurücklassen. Werden sie sich jemals wiedersehen? Die Filme von Charlie Chaplin, Buster Keaton und Harold Lloyd waren Pflichttermine für die Robot Dreams-Crew, ihr kleines Meisterwerk des Animationsfilms Film wird schon jetzt als heißer Oscarkandidat gehandelt.
King of Algiers, Frankreich 2023, Elias Belkeddar (Internationale Premiere)
Im Debütfilm des französischen Regisseurs Elias Belkeddar spielt César-Award-Gewinner Reda Kateb den Gangster Omar, in der Unterwelt ehrfurchtsvoll „die Erdbeere“ genannt. Auf der Flucht in Algier gestrandet, um einer 20-jährigen Haftstrafe in Frankreich zu entkommen, findet er Zuflucht bei seinem Freund Roger (César-Award-Gewinner Benoît Magimel). Die Chemie der beiden Hauptdarsteller auf der Leinwand ist umwerfend. Temperamentvoll, melancholisch und einfach nur herzerwärmend entfachen die beiden eine Liebesgeschichte über Freundschaft und die Schönheit der einfachen Freuden des Lebens.
Das Wunderkind, Deutschland 2023, Thomas Stiller (Weltpremiere)Formularbeginn
Nach einem Häftlingsmord ermitteln Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) hinter Gefängnismauern. Unter Regie und Drehbuch von Thomas Stiller verlegt der Krimi ihr Büro ins Gefängnis. Machtspiele und Korruption erschweren die Aufklärung zwischen verfeindeten Häftlingsgruppen. Musterhäftling Scholz (Carlo Ljubek) gerät ins Visier, und sein begabter Sohn Ferdinand (Phileas Heyblom) in Gefahr. Die neue Tatort-Produktion verspricht eine spannungsgeladene Handlung, in der Gerechtigkeit auf Konflikte trifft und familiäre Bindungen auf die Probe gestellt werden.
Allmen Und Das Geheimnis Des Koi, Deutschland 2023, Sinje Köhler (Weltpremiere)
Heino Ferch kehrt unter der Regie von Sinje Köhler als selbst ernannter Detektiv Johann Friedrich von Allmen in einer fesselnden Weltpremiere auf die Leinwand zurück. Die Ferienpläne des Schweizer Lebemanns mit seiner schwerreichen Freundin Jojo (Andrea Osvárt) verlaufen anders als gedacht. Ein skrupelloser Filmproduzent (Uwe Kockisch) zwingt Allmen dazu, einen verschwundenen, unschätzbar wertvollen Koi-Fisch zu finden. Morde und Erpressung folgen, während Jojo im Chaos gefangen ist. Mit einer erstklassigen Besetzung, atemberaubenden Schauplätzen und einer mittreißenden Handlung bringt Allmens neuster Fall frischen Wind in die Krimi-Welt.
The Nothingness Club, Portugal 2023, Edgar Pêra (Deutschlandpremiere)
Ein surrealer Blick auf die Welt und das Leben des portugiesischen Modernisten-Schriftstellers Fernando Pessoa, der unter etwa 75 verschiedenen „Heteronymen“ schrieb: vollständig ausgearbeitete fiktive Personen mit ihren eigenen, unverwechselbaren Geschichten, literarischen Stilen und Lebensphilosophien. Der Kultfilmemacher Edgar Pêra, der mit dem faszinierenden „Magnetic Pathways“ bereits Gast in Oldenburg, entführt die vielen literarischen Persönlichkeiten Pessoas in eine Noir-Welt aus verrauchten Bars und Femme Fatales, in der die größte Bedrohung von dem zunehmend gewalttätigen und geistesgestörten Álvaro de Campos (einer von Pessoas berühmtesten Künstlernamen) ausgeht. Eine filmische tour de force, die man erleben muss, ohne zu versuchen, sie zu verstehen.
The Belgian Wave, Belgien 2023, Jérôme Vandewattyne (Weltpremiere)
Nachdem er mit „Spit’n’Split“ einen der wildesten Bandfilme aller Zeiten vorgelegt hat, zeigt sich Belgiens enfant terrible Jerome Vandewattyne erneut als Meister des Paranoiakinos. „The Belgian Wave“ nimmt sich eines der spektakulärsten Phänomene der jüngeren belgischen Geschichte an – eine Reihe an ungeklärten UFO Sichtungen Ende der 80er Jahre, die das Land in Aufregung versetzte. Ein gefundenes Fressen für den letzten echten Punkrocker des Autorenkinos, der aus dem Stoff eine psychedelische Jagd nach der Wahrheit macht, die ja eigentlich ganz einfach zu finden wäre, wenn man denn nur das Unmögliche einfach akzeptieren würde.
Trailer:
Eine Hommage an Francis Ford Coppolas Meisterwerk „Apocalypse Now“, mit der augenzwinkernd der berühmte „The Horror“ Monolog von Marlon Brando auf die Arbeit und den Alltag bei der Vorbereitung eines Filmfestivals übertragen wurde. Die Frage nach der Definition von Freiheit und der Perspektivwechsel bei der Beurteilung von Methoden werden aufgebracht. Eine Reise ins Herz der Finsternis – des Kulturbetriebs!
Regie führten Torsten Neumann und Deborah Kara Unger, für Kamera und Schnitt zeichnet Matthias Sachal zum erneuten Male verantwortlich. Der Trailer wurde unterstützt von Iyuno, TrickWilk, Eightyfour Cinematography und der Bäckerei Janssen und wird ab Donnerstag, den 17. 08. bundesweit in ausgewählten Programmkinos das Festival bewerben.
Vorverkauf:
Am Dienstag, den 29.08.2023, beginnt der Kartenvorverkauf auf der Filmfest-Website unter https://www.filmfest-oldenburg.de und im Festivalcenter am Markt 18. Dort lassen sich ebenfalls Dauerkarten erwerben. Ab dem 29.08. können dann auch Karten über unser neues Digitales Programmheft gekauft werden.
Weitere VVK Stellen sind:
Tourismus-Information, Lange Straße 3/ Kulturetage, Bahnhofstraße 11, sowie alle ADticket-VVK-Stellen und die Tickethotline (069) 902839 86*
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