Tineret

Andrei ist ein junger Mann aus Moldawien, der mit seiner Mutter und seiner 16-jährigen Schwester am Stadtrand von Rom lebt und mit gerade mal 20
längst die Rolle des Ernährers übernommen hat. Er hat ein cooles Auto, einen aufgemotzten BMW, mit dem er gerne auf verlassenen Straßen Rennen fährt,
einen anständigen Job als Stallknecht und ein Talent für Musik, von dem er sich erhofft, dass es ihm eines Tages ermöglichen wird, der Routine des
Alltags zu entfliehen. Nicolò Ballantes Film ist ein Grenzgänger zwischen Dokumentation und Fiktion. Vier Jahre hat er Andrei begleitet, hat versucht, sich seinem Leben und seinen Träumen zu nähern, zuerst mit der Idee eines Scripts, das seiner Erzählung etwas Halt geben sollte. Doch dann hat das Leben seine eigenen Richtungen eingeschlagen und Nicolòs Film ganz nah an Andrei und seine Familie herangeführt. »Tineret« heißt im Moldawischen ‚Jugend‘ und umschreibt diese Sorglosigkeit des Moments, in der immer die Melancholie darüber mitschwingt, dass diese Zeit und die Träume dieser Zeit enden werden. Das Leben hat am Ende ein besseres Script geschrieben, aber Happy Endings gibt es vielleicht doch nur im Kino und in den Träumen der Jugend. Ein Film, den man so leicht nicht vergessen wird.