The People vs. Paul Crump

Eine ungestüme Kraft geht von William Friedkins fürs Fernsehen entstandenem Debüt aus. Was als dokumentarisches Portrait eines Mannes beginnt, der 1953 wegen bewaffneten Raubüberfalls und Mordes zum Tode verurteilt wurde, wird schon bald zur Chronik eines Verbrechens, das nie lückenlos aufgeklärt wurde, und zur Anklage eines Justizsystems, das auch vor Folter nicht zurückschreckt. In nachgestellten Szenen, die an klassische B-Picture erinnern, erzählt Friedkin seine Version des Überfalls und der Ermittlungen, die zu Paul Crumps Verurteilung geführt haben. Die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion verwischen dabei relativ schnell. Man denkt an die harten Noir-Filme von Phil Karlson oder Joseph H. Lewis und an die frühen Regiearbeiten Stanley Kubricks. Zugleich entwickeln Friedkins raue, oft durch harte, fast schon brutale Schnitte miteinander verknüpfte Schwarzweißbilder aber auch einen ganz eigenen Ton. Schon in diesem Frühwerk arbeitet er sich an einer Welt ab, in der es keinerlei Sicherheiten gibt.