Preisträger des 31. Internationalen Filmfest Oldenburg, Höhepunkte des Festivals und Abschlussbilanz

IFFO2024 Closing Night028

Fünf Tage war die internationale Welt des Independent Kinos zu Gast beim Internationalen Filmest Oldenburg - hier sind ein paar Highlights und die Gewinner.

Heute Abend wurden vor dem offiziellen Abschlußfilm „Marcello Mio“ von Christophe Horoné bei der Preisverleihung im Oldenburgischen Staatstheater die Wettbewerbsgewinner vorgestellt. „James“ von Max Train gewann den German Independence Award für den besten Film, mit dem Spirit of Cinema Award wurde Santiago Mohar Volkows „A History of Love and War“ gewürdigt, „Flieg Steil“ von Martina Schöne-Radunski und Lana Cooper gewann den Audacity Award. „Baby Brother“ von Michael J. Long wurde mit dem Hans Ohlms Preis für den besten Debütfilm ausgezeichnet. „Nostalgia of a (Still) Alive Heart” von Diego Gaxiola gewann den German Independence Award für den besten Kurzfilmes. Zudem wurden Tim Blake Nelson für „Bang Bang“ und Aki Kigoshi für „A Wasted Night“ mit dem Seymour Cassel Award für ihre herausragenden schauspielerischen Leistungen geehrt.


German Independence Award – Bester Film

„James“ von Max Train

 

Seymour Cassel Award – Bester Darsteller

Aki Kigoshi - „A Wasted Night“

Begründung der Jury: Mit einer beeindruckend subtilen und selbstbewussten Darbietung strahlt diese Schauspielerin in ihrem Leinwanddebüt wie eine moderne Ikone des klassischen Film noir.

Tim Blake Nelson - „Bang Bang“ 

Begründung der Jury: Autoren erschaffen die Figuren, doch es sind die Schauspieler, die ihnen Leben einhauchen. Mit einer beeindruckenden Darbietung überzeugt dieser Schauspieler durch eine physische Transformation und emotional vielschichtige Intensität. Dabei fängt er nicht nur die Essenz der Figur ein, sondern gewährt uns auch einen Blick in seine Seele.

 

German Independence Award – Spirit of Cinema

„A History of Love and War“ von Santiago Mohar Volkow

Begründung der Jury: Mit Blick auf die politischen Kernfragen unserer Zeit entfaltet sich eine wilde, barocke Vision, die humorvoll und frei die wunderbaren, absurden und grotesken Welten der größten Regisseure des eigenen Landes und der internationalen Szene zitiert.

 

German Independence Award – Originality, Daring, and Audacity

 „Flieg Steil“ von Martina Schöne-Radunski und Lana Cooper

Begründung der Jury: Wer versucht, es jedem recht zu machen, wird es niemandem recht machen. Dieser Film hat nicht das Ziel, es irgendjemandem recht zu machen. Die mutigen Filmemacherinnen wagen sich furchtlos auf gefährliches politisches Terrain und erzählen aktuelle Themen auf rohe und ungezähmte Weise. Überraschend, herausfordernd, provokativ – kompromissloses Underground-Kino.

 

Die Darstellerpreise sowie der Audacity und Spirit of Cinema Award wurden von der Advisory Board Jury bestehend aus RP Kahl, Deborah Kara Unger und Douglas Buck vergeben.

 

Hans Ohlms Award- Bester Erstlingsfilm

„Baby Brother“ von Michael J. Long

Begründüng der Jury: Das Spielfilmdebüt dieses Regisseurs verkörpert die Essenz von Hans Ohlms’ Schaffen. Aus dem wahren Leben schöpfend, ist dieses flammende Porträt von generationenübergreifenden Traumata in der besten Tradition der British New Wave-Bewegung – kompromisslos authentisch, schonungslos und poetisch.

 

German Independence Award – Bester Kurzfilm

„Nostalgia of a (Still) Alive Heart” von Diego Gaxiola.

Statement der Kurzfilm-Jury bestehend aus Amanda Plummer, Johannes Klein und Dennis Ruh: Der Regisseur nimmt uns mit auf eine Reise in ein magisches Universum, das die Grenzen zwischen Fantasie und Realität, Leben und Tod aufhebt, durch eine endlose Wüste für eine endlose Zeit. Es ist eine außergewöhnliche Heldengeschichte mit mehr Tönen als auf einem Flügel vorhanden sind. Wir sahen ergreifende schauspielerische Leistungen der Kinder, poetische Filmaufnahmen und den Einsatz von animierten Szenen, die auf den Punkt kommen.

 

Höhepunkte des Festivals

Die diesjährige Retrospektive war dem deutschen Regisseur Dominik Graf gewidmet, der auf eine 40-jährige Karriere zurückblicken kann und die Heterogenität des deutschen Films revolutioniert hat. Ein Filmemacher, der das Material, mit dem er arbeitet, nutzt, um stagnierende Genregrenzen auf bemerkenswerte Weise zu verschieben.

Mit einem Tribute würden Na Gyi und Paing Phyoe Thu geehrt. Sie sind nicht nur zwei Künstler, die in Myanmar gemeinsam wunderbare und einzigartige Filme geschaffen haben, sondern auch gegen die politische und soziale Ungerechtigkeit in ihrem Land nach dem Militärputsch 2021 in Myanmar aufgestanden sind.  

 

Das Festival in Zahlen

Die Zuschauerzahlen stiegen in den Festivalkinos und im Oldenburgischen Staatstheater um rund 20% auf insgesamt 12.000 Besucher. Diese Entwicklung ist ein erneuter Beweis dafür, dass das Publikum sich nach authentischer Kultur und originellen Filmen jenseits des Mainstreams sehnt und dass das Festival den leicht zugänglichen Streaming-Diensten standhalten kann.

back