Willie and Me

Greta ist die ideale deutsche Hausfrau – hübsch, präsentabel und höflich. Eine Gefangene in ihrer lieblosen Ehe, sehnt sich nach mehr Abenteuer und Gefühlen – etwas, was sie als Kind in der Musik von Willie Nelson fand. Als sie zufällig einen Song der Country-Legende hört, steht ihre Entscheidung fest: sie möchte sein letztes Konzert im fernen Las Vegas besuchen. Ihr Ehemann gibt sich nicht sehr hilfreich, was er schnell bereut, da sie seinen Porsche unter Preis verkauft und versehentlich noch die Küche in Brand setzt. Aber egal: sie ist frei und auf der Reise in die USA, deren Logistik sie aber mit demselben Geschick behandelt, das sie schon beim Autoverkauf und Brandschutz an den Tag legte, so dass sie es nun mit Betrügern, Klapperschlangen und Elvis-Darstellern zu tun hat.

Eva Hassmann legt mit „Willie and Me“ ein formidables Regiedebüt vor und nimmt uns in ein Amerika mit, das auf den zweiten Blick eher ein „Americana“ ist – nicht das wirkliche Land, sondern das, was wir uns von ihm erträumen. Gekonnt und urkomisch gemacht, wird daraus ein Trip, der so leidenschaftlich wie phantasievoll ist – garniert mit Performances von Legenden wie dem kürzlich verstorbenen Peter Bogdanovich und dem unsterblichen Willie Nelson.