Piranha 2

USA 1981
Director: James Cameron
Cast: Tricia O'Neil, Steve Marachuk, Lance Henriksen, Ted Richert, Ricky G. Paull, Leslie Graves

94 Min. | EF | Englische Fassung

Retrospektive

In den Credits von »Piranha II: The Spawning« wird zwar James Cameron als Regisseur genannt. Doch das ist eher eine juristische Formsache. Cameron, der nach vier Drehtagen gefeuert wurde, hat sich selbst von dem Film weitgehend distanziert, und das ganz zurecht. Denn dieses unbändige Tier-Horror-Spektakel ist zweifellos »a film by Ovidio G. Assonitis«. Davon zeugen die radikalen Wechsel zwischen fast kontemplativen Momenten und wilden Splatter- und Effektsequenzen ebenso wie der schwarze Humor, der immer wieder in den Bildern und Schnitten des Films aufblitzt. Ein Ferienressort, in dem sich eine dekadente USBourgeoisie bei Cocktails und Champagner vergnügt, wird von mutierten Piranhas heimgesucht. Die Fische, die in geheimen Labors des amerikanischen Militärs gezüchtet wurden, kommen dabei wie eine biblische Plage über eine Gesellschaft, die den Untergang durchaus verdient hat. Apokalyptische Szenarien gehören in diesem Genre dazu. Doch die alttestamentarischen Anklänge, die unübersehbar in den drastischen und zum Teil auch von einer bitteren Komik erfüllten Szenen des Schreckens mitschwingen, verstärken noch einmal ihre Wirkung. Assonitis‘ Film ist die Schrift an der Wand, die uns alle zur Umkehr mahnt und die doch kaum Beachtung findet.