Eins

Einer der schönsten und viel zu wenig gefeierten deutschen Filme, der so voller Freiheitsliebe, Unbekümmertheit und Lebensfreude steckt, dass seine kluge Erzählung, seine subtilen Anspielungen auf eine deutsche Realität in den Aufbruchsjahren der späten 60er und frühen 70er Jahre und seine wahrhaft internationale Ausstrahlung von vielen nicht gesehen wurde. Schamonis unwiderstehliche Hommage an die Nouvelle Vague erzählt die Geschichte von vier Männern, die in Südfrankreich die Casinos mit einem todsicheren System ausräumen wollen. Der Weg ist das Ziel in dieser Reise in die Sonne. Schamoni selbst spielt den kauzigen Jungkapitalisten, der sich die Dienste von drei Herumtreibern sichert, um das große Geld zu machen. Aber das Modell von Ausbeutung und Kapitalverteilung gerät ins Wanken. Igor Kanthor erhielt den Deutschen Filmpreis für seine betörende Kameraarbeit. Wie die Bilder das dokumentarische mit dem Erzählenden verbinden, wie er das Licht der Cote D’Azur den schönen Körper von Andrea Rau umgarnen lässt und wie er die Autofahrten zu einem erhabenen Teil der Story macht, ist meisterhaft.