»Falls Wes Anderson ein deutsches Comic-Buch über eine Wildweststadt voller sprechender Tiere adaptieren würde und dann Amateur-Schauspieler für die Hauptrollen besetzen würde, könnte das Ergebnis möglicherweise so aussehen wie Patrick Merz und Henning Wötzel-Herbers 'Adamstown'. Oh, und es ist auch noch ein Musical.«
The Hollywood Reporter
»Henning Wötzel-Herber und Patrick Merz adaptierten eine Graphic Novel der Hamburger Künstlerin Verena Braun und bringen mit 'Adamstown' ein komisches und fantasievolles Western-Musical auf die Leinwand, das Genregrenzen ignoriert und scheinbare körperliche Defizite und Sprachbarrieren lässig wegwischt.«
Kino-Zeit
Adamstown ist die Hochburg der Menschen. Tiere und Fremde sind nicht erwünscht, das machen die Schilder am Stadtrand schon unmissverständlich klar. Die ideologisch ausgehöhlte Fehde besteht seit Ewigkeiten, den genauen Grund dafür kennt niemand so wirklich. Nur alte Mythen vermögen es, die Wahrheit über Mensch und Tier, über Hass und Nächstenliebe aus den tiefsten Ecken der Geschichte ans Tageslicht zu holen. Merz und Wötzel-Herber adaptierten eine Graphic Novel der Hamburger Künstlerin Verena Braun und bringen mit »Adamstown« ein wunderbar komisches und fantasievolles Western-Musical auf die Leinwand, das Genregrenzen ignoriert und scheinbare körperliche Defizite und Sprachbarrieren lässig wegwischt. Shoot-Outs, Saloon-Szenen und einsame Reiter werden mit leichter Hand ins norddeutsche Flachland verlegt und die Musicalnummern sind einfach nur vom allerfeinsten. Von »Knockin‘ on Heavens Door« bis hin zu »Cat Ballou« klingen Genrevorbilder an und geben dem Film diese inklusive Wucht, bei dem der diverse Cast bereits als erzählerisches Element besticht. Die Leichtigkeit, mit der dieses gesellschaftlich brisante Thema präsentiert wird, war im deutschen Kino längst überfällig.
Für »Adamstown« arbeiten der Pädagoge Wötzel-Herbers und der Regisseur Merz erstmals zusammen. Henning Wötzel-Herbers verbindet soziales Engagement mit Medienbildung, Patrick Merz steuert die filmemacherischen Kompetenzen zur Entstehung ihres inklusiven Spielfilms bei.