Come to Harm

Seit er sich erinnern kann, fällt dem 19-jährigen Oliver die Rolle des Familienoberhauptes zu. Im Gegensatz zu seiner Mutter, deren Drogensucht immer wieder aufflammt, hat er zumindest einen Job. Außerdem kümmert er sich rührend um seinen kleinen Bruder. Als dieser von Drogendealern als Faustpfand für die Schulden der Mutter gekidnappt wird, beginnt für Oliver eine höllische Nacht. Die Jungregisseure Ásgeir Sigurðsson (der auch die Hauptrolle spielt) und Anton Karl Kristensen legen mit »Come to Harm« ein erstaunlich reifes Filmdebüt vor, das zwischen Thriller und Sozialdrama variiert und uns ein Island zeigt, das sich so gar nicht mit den Tourismusbroschüren abgleichen lässt. Allpräsente Gefahr, generelle Hoffnungslosigkeit und ein schonungsloser Realismus machen den Film zu einem Erlebnis voll emotionaler Wucht und schwer zu unterdrückender Leidenschaft.